„Sustainability is no longer an emerging trend: it has become a fact of real estate life.“
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So war bereits zu Beginn des Jahres bei PWC/ULI, Emerging Trends in Real Estate – Europe 2015, S. 13, zu lesen (siehe auch hier).
Nun ist die RICS Europäische Nachhaltigkeitsstatistik 2015 / Sustainable Building Certification Statistics Europe 2015 mit dem Titel „Grün kommt!“ / „Going for Green“ und mit der folgenden einleitenden Feststellung erschienen:
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„Nachhaltigkeit hat sich in der Immobilienwirtschaft etabliert. Und ist damit aus der Rolle der Zertifizierung bekannter Leuchtturmprojekte im Neubau längst hinausgewachsen.“
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„Over the last few years sustainability moved to mainstream in the real estate industry with an emerging status exceeding the initial certification of only highlighted development projects with green building labels.“
Wie bereits kürzlich zu lesen war, realisiert sich die Entwicklung zu nachhaltigen Immobilien nicht nur in der zunehmenden Anzahl nachhaltig ausgerichteter Immobilien, sondern auch in den normativen Vorgaben und in der voranschreitenden Erweiterung von Zertifizierungsangeboten von der Planung und Errichtung hin zur Nutzung und zum Betrieb der Immobilie, wobei insbesondere in Deutschland sich diese Entwicklung aber nicht primär in dem Aspekt der Zertifizierung manifestiert. So zeigt sich auch der Marktführer unter den Zertifizierern in Deutschland – die DGNB – bewusst, „dass der Anteil zertifizierter Projekte nach wie vor nur einen geringen Teil des Neubauvolumens ausmacht.“ (P. Mösle).
Die RICS Europäische Nachhaltigkeitsstatistik 2015 bestätigt die positive Entwicklung und geht unter anderem auf die folgenden Aspekte ein:
- Die zunehmende Erweiterung des Nachhaltigkeitsansatzes hin zur Bewirtschaftung und Nutzung von Immobilien.
- Eine Konsolidierung von Systemen und Anbietern der Zertifizierung ist nicht zuletzt aus Gründen der Diversifizierung jedoch derzeit noch nicht in Sicht (siehe auch den Appell der Europäischen Kommission an die Anbieter von Bewertungssystemen u.a. zur Konsolidierung).
- Gebäude werden aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen und Themen wie Nachhaltigkeit technisch anspruchsvoller.
- Der gesamte Fortschritt bei der Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit im Bestand wird (eher als über die zunehmenden Bestandszertifikate) über ein entsprechendes Nachhaltigkeitsreporting der Assetmanager und Bestandshalter abgebildet.
Der letzte Punkt greift den Nachhaltigkeitsaspekt von Integrität & Reporting auf und wird in der RICS Europäische Nachhaltigkeitsstatistik 2015 weiter wie folgt beschrieben:
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„Da die Immobilienwirtschaft Teil der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ist, erhöht sich auch die Anzahl der Immobilienunternehmen, die CSR Richtlinien beschließen, einen Nachhaltigkeitskodex verankern und Grundlagen für ein Nachhaltigkeitsreporting schaffen.„
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Damit geht die Studie auf eine Entwicklung ein, die in nächster Zeit zunehmend auch rechtlich geprägt sein wird: Über die EU-Richtlinie 2014/95/EU vom 22.10.2014 zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen und Gruppen (CSR-Reporting-Richtlinie) mit einer Umsetzungsfrist für die Länder bis zum 06.12.2016. In den Fokus gerückt werden damit neben der Asset-Ebene die Corporate-Ebene sowie deren Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Reporting-/Audit-Mittel (Green Building/Management/Lease Zertifikat, Energie/Umwelt Rating, Environmental Social and Governance (ESG) Reporting, Corporate Social Responsibility (CSR) Reporting, Carbon Emissions Profile Reporting u.a.). Hierüber wird zu berichten sein.
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